Mittwoch, 18. Januar 2012

Was man gegen Rückenschmerzen tun kann













Rückenschmerzen sind zur Volkskrankheit geworden. obx-medizindirekt gibt Tipps, wie Sie sich wirksam davor schützen können. Foto: obx-medizindirekt


Rückenleiden sind der häufigste Grund für Fehlzeiten von Arbeitnehmern in Deutschland. Beschwerden mit dem Kreuz verursachen knapp ein Viertel des Krankenstandes. Jeder zweite Bundesbürger klagt über gelegentliche oder ständige Rückenprobleme. Mit am meisten betroffen sind die Frauen und Männer am Bau.


Regensburg (obx-medizindirekt - medizin-welt) – Die Zahlen über die Entwicklung der berufsbedingten Rückenerkrankungen sind alarmierend: Nach einer aktuellen Krankenkassen-Untersuchung gingen rund 150 Millionen Krankheitstage auf das Konto „Rückenprobleme, Muskel-und Skeletterkrankungen“ – zehn Prozent mehr als noch vor einem Jahr.

Nach verschiedenen Erhebungen deutscher Krankenkassen resultieren zum Beispiel bei Fliesenlegern 39 Prozent, bei Maurern und im Holzgewerbe bis zu 30 Prozent der Ausfallzeiten auf Erkrankungen des Bewegungsapparats. Vor allem im Baugewerbe gilt: Rückenschmerzen und Erkrankungen an der Wirbelsäule sind die Berufskrankheit Nummer eins. Denn vor allem am Bau ist der Rücken trotz immer besserer maschineller Hilfen besonderen Belastungen ausgesetzt. Das Anheben und Tragen schwerer Lasten oder durch längerfristiges Arbeiten in belastenden Positionen zählt zum Alltag. Überkopfarbeit, Tätigkeiten in gebeugter Haltung oder das Führen von Erdbaumaschinen sind eine Tortur für Gelenke, Wirbel und Bandscheiben.

Millionen von Euros zahlte die Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG Bau) jedes Jahr für die medizinische Rehabilitation sowie Renten an Beschäftigte mit Problemen an der Lendenwirbelsäule. Die BG Bau bemüht sich deshalb seit Jahren, die Krankheitsfälle zu reduzieren. Was vor allem viele Beschäftigte am Bau zu wenig beachten: Auch der menschliche Rücken hat, wie jedes Bauwerk, eine Belastungsgrenze. Folgende Richtwerte sollten gelten: Männer zwischen 19 und 45 Jahren sollten nicht mehr als 55 kg und – falls tragen zum Berufsalltag gehört – nicht mehr als 30 kg heben. Für Frauen liegt die „Schmerzgrenze“ bei 15 bzw. 10 kg. Schützen Sie Ihren Rücken und beugen Sie Rückenproblemen aktiv vor.

Ein wirksames Mittel: Versuchen Sie durch rückenschonende Hebe- und Tragetechniken unnötige Belastungen zu vermeiden. Trainieren Sie Ihren Rücken systematisch zu Hause, durch Teilnahme an Rückenschulkursen oder durch regelmäßigen Sport.

Kommt es dennoch zu schwerwiegenden Rückenproblemen ist eine richtige und effiziente Behandlung notwendig: diese reicht von Krankengymnastik bis zu speziellen Schmerztherapien, von physiotherapeutischen Maßnahmen bis hin zu Operationen. Gehen Sie rechtzeitig zum Arzt, denn werden Rückenschmerzen chronisch, haben Sie Ihr Leben lang ein Kreuz mit dem Kreuz.

So schützen Sie Ihren Rücken!

1. Vermeiden Sie das Heben schwerer Lasten:Schwergewichtiges lieber aufteilen und in mehreren Teilen transportieren. Was nicht teilbar ist zu zweit tragen.

2. Geeignete Hilfsmittel verwenden: Wann immer es möglich ist, nutzen Sie die Hilfe der Technik,etwa in Form von hydraulische Hebehilfen, Tragegurten, Tischwagen oder Hubkarren usw.

3. Lasten richtig heben: Heben Sie Lasten aus der Hocke mit aufrechtem Rücken und halten Sie die Last nahe an den Körper. Beide Arme ansetzen, Bauch einziehen, Rückenmuskeln anspannen undgleichzeitig aus den Beinen und dem Oberkörper die Last anheben. Lasten nie ruckartig heben. Wer sich vorbeugt zum Heben belastet seine Wirbelsäule um ein vielfaches mehr bei gleichem Gewicht. Nutzen Sie Beine und Arme zum Heben – aber nicht das Kreuz.

4. Lasten richtig tragen: Die Last auf Bauchhöhe bringen und eng an den Körper ziehen. Beide Körperseiten gleichmäßig belasten. Während des Tragens Schultern unten lassen, Bauch einziehen und nicht zu weit nach hinten lehnen.

5. Trainieren Sie Ihre körperliche Fitness: Nicht zuletzt spielt auch die Fitness eine große Rolle bei der Prävention von Muskel- und Skelett-Erkrankungen. Regelmäßige Bewegung und eine ausgewogene Ernährung fördern die Gesundheit und Fitness des Körpers.