Auch Lebensmittelunverträglichkeiten gehen oft auf Pollenallergien zurück
Frankfurt am Main (apothekerkammer - medizin-welt) - Mit den Frühblühern Erle, Birke und Hasel fangen die Probleme für Allergiker an: Niesattacken, anschwellende Nasenschleimhaut mit wässrigem Schnupfen, dabei gleichzeitig Luftnot sowie gerötete und juckende Augen. Hier gilt es nun schnell zu handeln, um wieder normal am Alltag teilnehmen zu können, weiß Erika Fink, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen: "Es gibt mittlerweile viele rezeptfreie Arzneimittel, die Linderung verschaffen und die Symptome des Heuschnupfens unterdrücken. Wenn Heuschnupfen zum ersten Mal auftritt oder Reizhusten als Symptom hinzukommt, sollten Patienten jedoch dringend einen Arzt aufzusuchen, damit aus einer Allergie kein Asthma wird." Ohne Behandlung entwickelt sich bei 40 % der Betroffenen innerhalb von acht Jahren ein allergisches Asthma. Ebenso muss es sich nicht zwangsläufig um Heuschnupfen handeln, wenn Nase und Augen jucken. Die gleichen Symptome werden auch von Schimmelpilzen, Hausstaubmilben, Tierhaaren und tierischen Hautschuppen hervorgerufen.
In Deutschland leiden ca. 13 Prozent der Kinder und ca. 20 Prozent der Erwachsenen unter Heuschnupfen, Tendenz steigend. Während Arzneimittel gegen Heuschnupfen früher mit starken Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder Schwindel behaftet waren, sind diese heute sehr viel verträglicher und wirksamer geworden. Patienten können entweder zu Augentropfen oder Nasensprays greifen oder einmal täglich eine Tablette einnehmen. Bei Nasensprays gilt es zu unterscheiden, ob es ein schnellwirkendes oder eines für die Dauermedikation ist. Autofahrer sollten ihren Apotheker sicherheitshalber fragen, ob es hinsichtlich der Fahrtüchtigkeit bei der Einnahme der Tabletten etwas zu beachten gibt. Immer sollten Patienten fragen, ob Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln wie zum Beispiel der Pille, Blutverdünnern oder Antidepressiva möglich sind.
Erika Fink weist aber noch auf eine weitere Schwierigkeit für Heuschnupfengeplagte hin: "Viele Pollenallergiker entwickeln so genannte Kreuzallergien mit bestimmten Nahrungsmitteln, deren Allergene den Pollenallergenen ähneln. So reagieren Erle-, Birke- oder Haselallergiker oft auch auf Kern- oder Steinobst wie Äpfel oder Pfirsiche, nicht aber auf deren Pollen." Auch viele exotische Früchte, Nüsse und manche Gewürze lösen allergische Reaktionen aus. Gräser-Allergiker haben oft Probleme mit Erdnüssen, Tomaten, Sojabohnen und Pfefferminze. Wer auf Beifußpollen allergisch ist, sollte auf Reaktionen nach dem Genuss von Karotten, Kürbis, Paprika, Sellerie sowie zahlreichen Gewürzen und Kräutern achten. Wer auf diese Lebensmittel nicht verzichten möchte, kann eine Desensibilisierung in Erwägung ziehen. Hier wird der Patient mit stark verdünnten Pollenextrakten über Spritzen, Tropfen oder Tabletten behandelt. Die Konzentration der Pollen wird dann nach und nach gesteigert. Im Idealfall "gewöhnt" sich der Patient innerhalb von drei Jahren an die Pollen, sodass die allergische Reaktion wegfällt oder sich nur noch ganz schwach zeigt. Ob sich diese Therapie für den jeweiligen Patienten eignet, muss der Arzt entscheiden.
Neben der Einnahme von Medikamenten können sich Allergiker durch einige kleine Tricks behelfen. Pollenfilter im Auto, geschlossene Fenster, wenige Aufenthalte im Freien und tägliches Haare waschen sorgen dafür, dass der Kontakt mit Pollen möglichst gering bleibt.
Der Landesapothekerkammer Hessen gehören rund 5.800 Apothekerinnen und Apotheker an. Der Heilberuf des Apothekers unterliegt einem gesetzlichen Auftrag. Zu den Aufgaben der Landesapothekerkammer gehören die Förderung der Fort- und Weiterbildung und die Überwachung der Einhaltung der Berufspflichten durch ihre Mitglieder. Die Landesapothekerkammer stellt ebenso eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung in ganz Hessen mit Medikamenten sicher.
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