Freitag, 18. Dezember 2009

Schlaf: Ein Phänomen und seine Störungen

Katzen schlafen über 13 Stunden, die Kleine Taschenmaus verbringt hingegen 20 Stunden in ihrer Schlafkuhle; Kühe kommen mit 4 Stunden aus und Giraffen sind nach nur 2 Stunden wieder fit auf den Beinen. Der Mensch liegt mit 7 bis 8 Stunden Nachtruhe irgendwo dazwischen. Doch warum schlafen wir eigentlich?

Es überrascht vielleicht, dass die tiefsten Ursachen für dieses Alltagsphänomen noch lange nicht wirklich enträtselt sind. Zur Funktion von Schlafen und Träumen existieren verschiedene Modelle und Theorien - und eines ist auch klar: Schlafentzug beeinträchtigt nachhaltig die Funktion des Gehirns.

Aus: Spektrum der Wissenschaft, Spezial 3/2009

Um den Schlaf und die zahlreichen mit ihm verbundenen Prozesse zu erfassen und zu verstehen, ist die Schlafforschung auf verschiedene wissenschaftliche Disziplinen angewiesen – gefordert wird daher ein bisher in Deutschland noch nicht existierendes interdisziplinäres Schlafinstitut.

Dieses Sonderheft vereint Beiträge aus der Schlafkonferenz, die diesen Sommer in der Berliner Charité stattfand und von der Gottlieb-Daimler- und Karl-Benz-Stiftung veranstaltet wurde. Sie gibt den aktuellen Stand der Forschung zu diesem Thema wieder.

Inhalt:
Eine Wissenschaft, viele Disziplinen
Wie Kompetenz gesichert werden kann

Wichtiges Tagwerk: Der Schlaf
Erholsamer Schlummer mit angenehmen Träumen - was steckt hinter diesen Zuständen jenseits des Wachseins?

Wie schlechter Schlaf körperlich krank macht
Seine Verquickung mit Übergewicht, Diabetes und Immunabwehr

Schlaflos im Bett
Hinnehmen muss man das häufige Problem nicht - verschiedene Maßnahmen können abhelfen

Was im Umfeld des Schlafs passieren kann
Albträume, Halluzinationen, Schlafwandeln, Fressattacken, Gewalttätigkeiten, selbst Morde - viel Ungewöhnliches kann im Zusammenhang mit Schlaf geschehen

Schlafstörungen bei neurologischen Erkrankungen
Epilepsie, Parkinson, Migräne, Schlaganfall, Demenz oder nur nächtliche Wadenkrämpfe: Leiden wie diese können ganz erheblich den Schlaf beeinträchtigen

Von Würmern und Fliegen, Mäusen und Menschen
Selbst Würmer fallen in schlafähnliche Zustände. So lässt sich nun an verschiedenartigen tierischen Modellorganismen das Phänomen Schlaf, sein Entstehen und seine Funktionen untersuchen

Wenn Erbanlagen den Schlaf beeinträchtigen
Mit modernsten Methoden wurden jüngst Risikogene für das Restless-Legs-Syndrom sowie für die Narkolepsie, einen plötzlichen Schlafzwang, entdeckt

Häufige Unfallursache: Übermüdung
Neu entwickelte intelligente Sicherheitssysteme beobachten kontinuierlich das Verhalten des Fahrers am Steuer - und warnen rechtzeitig, wenn eine Pause nötig ist

Der Mensch im Mittelpunkt
Wie nutzt die Deutsche Bahn Forschung und Technik, um die Gesundheit ihrer nachts arbeitenden Mitarbeiter und die Sicherheit ihrer Kunden zu gewährleisten?

Leistung durch richtige Schlafkultur?
Was tun bei einem beruflich bedingten und nicht vermeidbaren Schlafdefizit, sei es im Profisport oder anderswo?

Schlaf und Traum in der Kunst
Künstlern geht es nicht um eine rationale Erklärung, sie gehen eigene Wege, sich solchen Phänomenen zu nähern

82 Seiten, ISBN 978-941205-25-3, € 8,90