Dienstag, 10. Juli 2012

Läuse - was nun?

Mit der richtigen Behandlung Läusen schnell den Garaus machen

Hannover (apothekerkammer-niedersachsen - medizin-welt) - Läuse sind der Schrecken aller Eltern. Es juckt und wimmelt, schnell hat man das Gefühl, dass die ganze Familie infiziert ist. Doch keine Panik! Läuse sind zwar lästig, aber man kann sie auch schnell und einfach bekämpfen. "Wichtig ist, zunächst sicher festzustellen, dass es sich wirklich um Läuse handelt. Dazu sollte der Kopf genau unter die Lupe genommen werden. Werden lebende, das heißt bewegliche Läuse, und Nissen, die am Haar kurz oberhalb der Kopfhaut kleben, gefunden, ist der Fall klar", so die Apothekerkammer Niedersachsen. Erste Maßnahme sollte nun eine insektizide Behandlung mit einem effektiven Läusemittel sein, das die Läuse erstickt. Nach der Anwendung kann das betroffene Kind sofort wieder in den Kindergarten oder die Schule. Dennoch muss der jeweiligen Leitung und den Eltern der Spielgefährten umgehend mitgeteilt werden, dass das Kind Läuse hatte. So kann ein großflächiger Läusebefall schnell eingedämmt werden.

Läuse werden in der Regel durch Körperkontakt mit Infizierten übertragen. Zumeist sind dies Kinder, aber auch innerhalb der Familie können Läuse weiter übertragen werden. Daher ist es wichtig, alle Familienmitglieder zu kontrollieren. Die tägliche Haarwäsche mit einem pflanzenölhaltigen Shampoo oder Weidenrindenshampoo erschwert die Eiablage und das Ankleben der Nissen.

Mit einer korrekt durchgeführten insektiziden Behandlung sind alle lebenden Läuse sofort abgetötet. Betroffene Kinder können danach wieder in Schule und Kindergarten. Da aus den Nissen noch Läuse schlüpfen können, ist es ratsam, die Haare nach fünf Tagen noch einmal nass auszukämmen, nach acht bis zehn Tagen ist die insektizide Behandlung zu wiederholen, um eventuell noch in den Nissen herangereifte Läuse zu töten. An Tag 13 und 17 sollte erneut nass ausgekämmt werden. Immer gilt: sind noch lebende Tiere zu finden, muss die Behandlung wiederholt werden.

Am wichtigsten ist die Kontrolle der menschlichen Wirte im Haushalt. Läuse können ohne Wirt maximal zwei Tage überleben. Um das subjektive Gefühl von Reinlichkeit in der Wohnung wieder herzustellen, muss daher nur wenig Aufwand betrieben werden. Es reicht aus, Kämme, Bürsten und Haarschmuck in heißem Seifenwasser zu reinigen sowie Bettwäsche und Handtücher bei 60°C zu waschen. Kuscheltiere, Jacken und Co. sollten drei Tage nicht benutzt und separiert aufbewahrt werden, zum Beispiel in einem Plastiksack, oder über 24 Stunden in die Tiefkühltruhe gelegt werden. Die chemische Reinigung von Teppichen und Polstermöbeln ist nicht notwendig.

"Wirksame Läusemittel können in der Apotheke ohne Rezept erworben werden" erklärt die Apothekerkammer Niedersachsen. "Gesetzliche Krankenkassen übernehmen die Kosten für Kinder unter zwölf Jahren, wenn das Mittel ärztlich verordnet wurde."

Der Apothekerkammer Niedersachsen gehören rund 7.000 Mitglieder an. Der Apotheker ist ein fachlich unabhängiger Heilberufler. Der Gesetzgeber hat den selbstständigen Apothekern die sichere und flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln übertragen. Der Beruf erfordert ein vierjähriges Pharmaziestudium an einer Universität und ein praktisches Jahr. Dabei erwirbt der Studierende Kenntnisse in pharmazeutischer Chemie und Biologie, Technologie, Pharmakologie und Toxikologie. Nach drei Staatsexamina erhält er eine Approbation. Nur mit dieser staatlichen Zulassung kann er eine öffentliche Apotheke führen. Der Apotheker fertigt individuelle Rezepturen an, erklärt die korrekte Einnahme von Medikamenten, warnt vor Wechselwirkungen und garantiert diese Versorgung auch im Nacht- und Notdienst.